Beim Vereinsempfang am 26. Januar im DJK-Sportheim kamen rund 100 Ehrenamtliche aus den Neustädter vereinen. Einen vollständigen Bericht lesen Sie im Onetz, die Rede unseres Fraktionsvorsitzenden hier im Wortlaut.
Sehr geehrte Damen und Herren,
werte Vertreter der Neustädter Vereine und Organisationen, sehr geehrter Herr 1. Bürgermeister Rupert Troppmann, sehr geehrter Herr 2. Bürgermeister Heinrich Maier, als Fraktionsvorsitzender der Neustädter SPD ist es mir eine große Ehre sie alle zusammen hier und heute im Sportheim der DJK Neustadt willkommen heißen zu dürfen. Auch heuer wollen wir die Gelegenheit des Vereinsempfangs dazu nutzen, Ihnen allen “Danke” zu sagen für das ehrenamtliche Engagement, das Sie häufig tagtäglich über viele Monate und oft sogar viele Jahre hinweg erbringen bzw. erbracht haben. Die SPD in Neustadt veranstaltet einen solchen Vereinsempfang bereits seit 16 Jahren und wir sind sehr stolz darauf, dass es uns bisher immer gelungen ist, die Sache – also die Würdigung Ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit ins Rampenlicht zu stellen und Parteipolitik völlig außen vor zu lassen. Genau so soll es auch am heutigen Vormittag sein und ich hoffe, Sie werden am Ende bestätigen können, dass dies wiederum geklappt hat. Es passt ins Bild, dass die beiden Bürgermeister unserer Einladung gefolgt sind und ich möchte sie an dieser Stelle noch einmal
explizit begrüßen.
Wir haben für diese Veranstaltung ziemlich genau 80 Vereine und Organisationen eingeladen und wenn wir hier in die Runde schauen, dann ist es schon sehr erfreulich, dass sicherlich ca. 100 Personen auch tatsächlich gekommen sind. 80 Gruppierungen, die sich ehrenamtlich engagieren – ich finde das eine sehr imposante Zahl für eine Stadt unserer Größenordnung. Hinter diesen Organisationen stehen viele viele Personen, die Zeit, Herzblut und nicht zuletzt oft auch noch persönliche finanzielle Mittel in die Waagschale werfen, um für Andere da zu sein, um Anderen sinnvolle Freizeitbeschäftigungen bieten zu können, um Anderen zu helfen oder um sich einfach für eine Sache einzusetzen, die Ihnen wichtig ist.
Wenn man sich die Ergebnisse der Bürgerbefragung im Rahmen des Stadtentwicklungskonzepts ansieht, dann fällt insbesondere auf, dass die Vereinsvielfalt, das Freizeitangebot durch die ehrenamtlichen Organisationen, die gute Infrastruktur im Bereich der vorschulischen und schulischen Bildung, das Miteinander der Bevölkerung Bausteine sind, die unsere Kreisstadt lebens- und liebenswert machen. Und genau das ist der Bereich, wo Sie ins Spiel kommen: Sie sind es zusammen mit Ihren Kolleginnen und Kollegen in Ihren Einrichtungen, die diese Angebote als Vereine oder Fördervereine schaffen und aufrecht erhalten, die in Kindergärten und Schulen als Elternbeiräte allzeit mit Rat und Tat zur Seite stehen und somit wesentlich zur Attraktivität Neustadts beitragen. Es ist unmöglich, diese Leistungen in Geld aufzuwiegen, dieses Engagement auch nur ansatzweise finanziell zu entlohnen – und deshalb lassen Sie sich wenigstens eines an diesem Vormittag: Lassen Sie sich loben und lassen Sie sich danken für Ihre Bemühungen um die Menschen in unserer Stadt, für Ihr aufopferungsvolles Handeln und Wirken für die Allgemeinheit.
Ich weiß, dass in Neustadt Gott sei Dank noch viele Vereine auf die Unterstützung einer breiten Helferschar zählen können, dass es noch viele Organisationen gibt, wo Sie an vorderster Front nicht Alleinunterhalter und Mädchen für Alles sein müssen. Aber sicherlich haben wir in unserer Heimatstadt schon auch Fälle, wo das Geschehen, die Aktivitäten, das Wohl und Wehe der Institutionen vom Handeln Einiger sehr Weniger abhängt, wo sich der Eine oder Andere ab und zu ganz schön verlassen vorkommt.
Egal, wie es bei Ihnen im Einzelfall konkret aussieht, Eines ist gewiss: Ihr Handeln und Tun ist entscheidend für Ihre Einrichtung, Sie sind Impulsgeber von Ideen, Motivator im Alltag und Weichensteller für Zukunft. Sie sind wichtig für Ihren Verein, für Ihre Mitglieder, für die Menschen in unserer Heimat und damit für unsere Stadt. Geben Sie bitte das Lob und die Anerkennung an alle Ihre engagierten Mitstreiter weiter, aber lassen Sie bitte auch zu, dass heute diese positive Rückmeldung auch Ihnen selbst gehören soll.
Wenn ich gerade eben gesagt habe, dass die gesamten ehrenamtlichen Leistungen für die Allgemeinheit gar nicht zu bezahlen sind, dann ist das wahrscheinlich jedem, der darüber ernsthaft nachdenkt, durchaus bewusst. Aber dennoch gibt es, so glaube ich, schon die eine oder andere Stellschraube, an der zugunsten dieser freiwilligen Dienste gedreht werden kann. Der Staat hat in der Vergangenheit schon Einiges unternommen, um das Image der Ehrenamtlichen weiter zu verbessern und sogar, wenn auch sehr gering, diese Personengruppe finanziell etwas zu entlasten: Als Schlagworte möchte ich in diesem Zusammenhang die Einführung der Ehrenamtskarte und auch die Erhöhung der Ehrenamtspauschale auf 720,00 Euro oder die der Übungsleiter-Freibeträge auf 2.400,00 Euro nennen. Natürlich kann auch die Stadt selbst als Partner auftreten, kann im Rahmen ihrer personellen und finanziellen Möglichkeiten Unterstützung leisten und insbesondere durch Wertschätzung die einzelnen Vereine und Organisationen mit ihren ehrenamtlich Tätigen stärken. Genau in dieser Zusammenarbeit liegt vielleicht auch der Schlüssel dieser seit vielen Jahrzehnten in Neustadt vorherrschenden Angebotsvielfalt. Egal, wer als Bürgermeister am Ruder war oder welche Besetzung der Neustädter Stadtrat auch hatte – die Bedeutung der Ehrenamtlichkeit für die
Allgemeinheit war immer allen Beteiligten klar und vor diesem Hintergrund wurden und werden viele Entscheidungen auch getroffen. Erst vor etwa zwei Wochen wurde der Haushaltsplan
für das Jahr 2014 verabschiedet und wie eigentlich immer wurden darin die Wünsche und Notwendigkeiten der verschiedenen Einrichtungen zumeist ohne größere Diskussionen berücksichtigt. Die Verantwortlichen in der Stadt wissen ohne Zweifel, dass die bewilligten Zuschüsse bei den Vereinen und Organisationen Neustadts auf fruchtbaren Boden treffen und dort zum Wohl der Allgemeinheit bestens angelegt sind. Neben dieser monetären Unterstützung zeigen viele politische Mandatsträger durch Ihre starke Präsenz bei den Veranstaltungen, Festen, Jahreshauptversammlungen oder Weihnachtsfeiern das ganze Jahr über ihr Interesse und eben ihre Wertschätzung für die geleistete Arbeit bei Ihnen im Verein.
Nehmen Sie auch dies als starkes Zeichen der Anerkennung für Ihr Tun.
Im Moment werden viele Vereine und Einrichtungen, die im Bereich der Jugendarbeit tätig sind, mit der Umsetzung einer Gesetzesänderung konfrontiert, die schon Schwierigkeiten und
Kopfzerbrechen bereitet. Dass für Jugendtrainer und –betreuer künftig erweiterte Führungszeugnisse erforderlich sind, ist aufgrund verschiedener Vorfälle in der Vergangenheit durchaus
nachvollziehbar und hilft bestimmt, Bedenken und Unsicherheiten zu beseitigen und hoffentlich auch, künftig unentschuldbare Übergriffe zu verhindern. Vor Ort, an der Basis im Verein, wird das ehrenamtliche Handeln freilich weiter erschwert, neben zusätzlichen bürokratischen Hürden fallen zum Teil durchaus gravierende finanzielle Mehrkosten an. In diesem Zusammenhang kann ich Ihnen berichten, dass sich die Stadt Neustadt sehr kooperativ einbringt und allen Vereinen bei Bedarf v. a. organisatorisch hilft – als Mitglied in der Vorstandschaft der DJK Neustadt darf ich das ganz aktuell erleben.
Sehr geehrte Gäste,
stellen Sie sich unsere Stadt vor ohne das Sportangebot von ASV, DJK, ESF, Karate-, Fischerei-, Schützen- und Schachverein oder Sportkegelclub genauso wie ohne das der flotten Wanderer oder der Kleintierzüchter, eine Stadt ohne die kulturellen Möglichkeiten bei Bürgerwehr, Fotoclub, Faschingsund Trachtenverein, Musikschule, Salonorchester, Sängerbund, den Kulturfreunden Lobkowitz oder beim Zitherclub und Kirchenchor. Neustadt ohne seine Theatergruppe? Neustadt ohne seine Einrichtungen bei der Schuldnerberatung, der Krankenpflege, den Seniorenclubs, der KAB und Kolping, ohne VdK und AWO, ohne Katholischen Frauenbund, OWV oder Oberpfalzverein? Siedlerbund, Werbering, die Freundschaftsclubs von Napoleon und Schloderl, die Soldatenkameradschaft, die Schlesier und Sudetendeutsche Landsmannschaft – allesamt nicht wegzudenken. Was würde uns fehlen, gäbe es keine Pfarrgemeinderäte bei der evangelischen und katholischen Kirche, keine Elternbeiräte in den Kindergärten und Schulen? Wie viel weniger sicher würden wir uns ohne Freiwillige Feuerwehr, Wasserwacht oder dem BRK fühlen? Bund Naturschutz, Die Jugend, das Jugendgremium, unsere Fußball-Fanclubs, die Rasselbande, Ministranten, Lionsclub, Imker, Fördervereine und MSKontaktgruppe… wenn wir sie nicht hätten, müsste man sie gründen.
Neustadt ist eine Stadt mit vielfältigen ehrenamtlichen Einrichtungen, mit vielen Möglichkeiten für Jung und Alt. Neustadt kann mit einem großen Freizeitangebot wuchern, einem Angebot, das durch Sie alle zustande kommt und von Ihrem Einsatz und Ihrem Engagement lebt. Herzlichen Dank für diese, Ihre Bereitschaft sich für andere einzusetzen. Herzlichen Dank für Ihren nimmermüden Einsatz über viele Jahre hinweg.
Bitte machen Sie weiter so und lassen Sie sich durch eventuelle
zwischenzeitliche Unannehmlichkeiten nicht entmutigen. Sie
können stolz auf sich sein!
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und noch einen schönen
Sonntag.Achim Neupert
Fraktionsvorsitzender SPD