So geht’s nicht – wenn sich eine Partei im Ton vergreift

Unschönes Foul bei der Nominierungsversammlung zur Kommunalwahl des CSU Ortsverbandes Neustadt an der Waldnaab. Der Vorsitzende der Christsozialen beleidigte den Bürgermeisterkandidaten der SPD persönlich. Der sagt nichts, andere in der SPD sind sauer.

An vorderster Front meldet sich Altstadtrat und SPD-Urgestein Oscar Schwarz zu Wort. Er sei von Bekannten auf den Vorfall bei der CSU-Versammlung angesprochen worden. Die Bemerkung von deren Vorsitzenden, Sebastian Dippold sei nur ein „untersetzter, rotbackiger, vorm Kachelofen sitzender Vollbartträger“, fände er einfach daneben. „Wir sind noch nicht mal im Wahlkampf. Sebastian fällt in Neustadt durch sein politisches und ehrenamtliches Engagement auf und nicht durch seinen Bauch!“

Er verstehe auch nicht, wie sich ausgerechnet der CSU-Chef über die Leibesfülle anderer aufregen könne, kommentiert Oscar Schwarz in seiner bekannten, direkten Art. „Wenn denen (der CSU) schon jetzt die Argumente ausgehen, dann kann das noch hässlich werden. Das wollen wir nicht. Wir sind gut aufgestellt und haben gute Ideen. Daran kann und soll man uns messen – und nicht am Bauchumfang!“

Den Betroffenen selbst lässt das indes völlig kalt. „Ich finde, die CSU hat das eigentlich gar nicht nötig. Ich freue mich, dass es jetzt auch offiziell einen weiteren Mitbewerber um das Bürgermeisteramt gibt – erst so ist eine wirkliche Wahl möglich. Aber weiter möchte ich dazu nichts sagen.“, kommentiert SPD-Bürgermeisterkandidat Sebastian Dippold die unschöne Angelegenheit.

Die SPD bereite sich weiter auf die Kommunalwahl vor, führt Dippold kurz aus. Die Liste der Stadtratskandidaten und -kandidatinnen stehe so gut wie fest, bei der Vielzahl der Bewerberinnen und Bewerber müsse nur noch die Reihung endgültig angepasst werden. „Wir haben eine tolle Liste! Zu unseren Erfahrenen kommen jede Menge neue, junge und fähige Kandidatinnen und Kandidaten hinzu“, freut sich der SPD-Chef und Bürgermeisterkandidat Dippold. Die Nominierungsversammlung würde noch im Mai stattfinden. Auch das Programm nehme bereits Form an – mit deutlich sozialdemokratischer Handschrift.