Rudolf Trauner wird Ehrenmitglied

Mit Rudolf Trauner hat die Neustädter SPD seit Freitag neben Erich F. Schmid und Oskar Schwarz ein weiteres Ehrenmitglied in ihren Reihen. Nach dem besinnlichen Teil der Weihnachtsfeier mit den Turmbläsern, dem Männergesangverein Sängerbund sowie den Zupfer-Moidln verlieh der SPD-Ortsverein seinem 90-jährigen Mitglied die hohe Auszeichnung.

Waltraud Neubauer-Zupfer und Renate Zupfer-Vilas leiteten mit einem „Ehrungslied“ über. Da weitere Mitglieder zur Ehrung geladen waren, dankte zweiter Vorsitzender Karl Schmidberger eingangs den Jubilaren für ihre Treue zur SPD. „Es ist heutzutage keinesfalls mehr die Normalität, dass sich Menschen politisch über Jahrzehnte hinweg mit einer Partei verbinden“, stellte Schmidberger fest.

Oskar Schwarz, der 1968 als damaliger Vorsitzender das neue Ehrenmitglied in den SPD-Ortsverein aufgenommen hatte, hielt die Laudatio. Er skizzierte Trauners schicksalhaften Lebensweg und dessen soziales Engagement. Seit 1941 an der Ostfront im Einsatz sei Trauner im Oktober 1944 in russische Gefangenschaft geraten, aus der er erst 1949 entlassen wurde. Beim Spätheimkehrer reifte bereits in den Kohlegruben von Schachty in der Ukraine der Gedanke, sollte er je seine Heimat wiedersehen, sich für eine demokratische Grundordnung und für seine Mitmenschen einzusetzen.

Trauner engagierte sich im demokratischen Aufbau der Nachkriegszeit sofort als Betriebsrat und als Gründungsmitglied der Neustädter Siedlergemeinschaft, dessen langjähriger Vorsitzender er war und heutiger Ehrenvorsitzender ist. Nach seinem Eintritt in die SPD arbeitete er tatkräftig im Ortsverein mit, so als langjähriger Revisor, er half bei den Brünnerl-Festen bis hin zum Kleben und Aufstellen der Wahlplakate.

Doch nicht nur die Partei, auch das kommunale Geschehen sei eine seiner großen Zielsetzungen gewesen, wusste Schwarz. 24 Jahre, von 1972 bis 1966, erhielt er das Vertrauen der Bevölkerung als Stadtrat in der SPD-Fraktion, davon war er zwei Perioden stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Für all diese Verdienste überreichte Vorsitzender Martin Filchner an Trauner die Ehrenurkunde mit einem Präsent bei Standing Ovations der anwesenden Mitglieder. Auch SPD-Kreisvorsitzende und stellvertretende Landesvorsitzende Annette Karl gratulierte dem Jubilar im Namen des Landesverbandes, weil „er mit seiner Arbeit und seinem Einsatz für die Ideale der Sozialdemokratie ein Vorbild für die gesamte Bayern SPD ist“.
Karl und die beiden Vorsitzenden Filchner und Schmidberger zeichneten zudem 13 Mitglieder für langjährige Mitgliedschaft im SPD-Ortsverein aus. Für zehn Jahre Treue erhielten Torsten Bär, Karl-Heinz Bock, Stefan Lukas, Fraktionsvorsitzender Achim Neupert und Maja Rößler eine Urkunde wie auch für 15 Jahre Rainer Prössl, Eva Schmaus und Herbert Schnös.

20 Jahre SPD-Mitglied ist Schriftführer Stefan Kamm. Mit einer Urkunde und silbernen Ehrennadel wurden für 25 Jahre Felix Marzi und Horst Washausen geehrt. 40 Jahre gehören Albert Bulligan und Ilse Koss der SPD an; dafür erhielten sie neben Urkunde die goldene Ehrennadel.