Neuer Stern am Starkbierrednerhimmel

Die Neustädter SPD feierte am Samstag ihr traditionelles Starkbierfest. Höhepunkt des Abends: Bürgermeisterkandidat und Ortsvereinsvorsitzender Sebastian Dippold gab den Starkbierredner „Bruder Ernst“. Die Stimmung war so ausgelassen, dass zu fortgeschrittener Stunde sogar einige Gäste zu den Instrumenten greifen durften.

Bürgermeisterkandidat Sebastian Dippold als „Bruder Ernst“

Sein Name sei Ernst, denn der Spaß sei jetzt vorbei. So begrüßte Sebastian Dippold die rund 100 Gäste im Schützenheim. Nach Jahren ohne Redner ließ sich der junge SPD-Vorsitzende nicht lumpen. Es sei einfach nötig gewesen, erklärte Dippold anschließend. „Ein Starkbierfest braucht einen Starkbierredner!“ Nach seinem Auftritt vor rund 600 Leuten eine Woche zuvor in Wackersdorf sei dieses Heimspiel für den Bürgermeisterkandidaten aber etwas Besonderes gewesen. „Natürlich waren hier weniger Leute. Aber hier bin ich zuhause; das ist immer etwas sehr Spezielles.“

Das Schützenheim war gut gefüllt.

Die Rede kam wie das Bier bei den Gästen gut an. Gerne hätte er als Mönch auch die Neustädter Pfarrer begrüßt. „Den evangelische sowie den ‚echten‘“, witzelte Dippold. „Der Gag hat bei der nächsten Kirchenvorstandsitzung vielleicht ein Nachspiel“, grinste der Starkbierredner. Sebastian Dippold engagiert sich in der evangelischen Kirchengemeinde ehrenamtlich als Kirchenvorstand.

Nach der Starkbierrede gab es noch eine Tombola mit der „Suprise Guggern“.

Über eine Stunde philosophierte Dippold über den Stadtplatz, der als „natürliche Barriere gegen Störnsteiner Zoigltouristen diene“, darüber, dass die Feuerwehr bei Landrat Meier nichts zu trinken bekäme und über den „größten Deppen Neustadts“. Viele Gäste befürchteten hier, dass die bis dahin faire Rede, die vollständig ohne Beleidigung auskam, gegen Ende doch noch kippen könnte. Aber Dippold überraschte alle: Er sprach über sich selbst.

„Bruder Ernst“ bei seiner Starkbierrede.

Er habe in der SPD angestoßen, dass Neustadt eine Plakatierungsverordnung bekäme. Zusammen mit Stadtrat und den anderen Neustädter Parteien sei dies in einer gemeinschaftlichen Aktion umgesetzt worden. Obwohl hier alles ideal funktioniert hätte und er selbst der Anstoß für die Verordnung gegeben habe, habe er doch vergessen die Plakate für das Starkbierfest rechtzeitig anzumelden. Auf so viel Selbstironie reagierte das Publikum mit deutlichem Applaus.