„Eigentlich bin ich ja für Ökostrom, aber wehe es kommt ein Windrad in die Nachbarschaft!“ Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass die Ablehnung eines möglichen Solarkraftwerkes in Neustadt auch auf dieser „Nicht in meinen Garten“-Politik gründet. Dem ersten Anschein zum Trotz gab es aber gerade als SPD auch gute Gründe gegen ein Solarkraftwerk.
Wenige Tage vor der Stadtratssitzung erhielt die Stadt Neustadt eine Vorabanfrage der Firma „Green City Energy“ aus München. Ob die Stadt denn einverstanden wäre, dass die Firma auf ca. 1,6 Hektar am Breiten Weg, keine 300 Meter hinter dem Neustädter Ortsschild, Solarmodule errichten könne.
Nachhaltigkeit und Ökostrom sind wichtig. Wer sie will, muss es auch akzeptieren, dass Windräder, Wasserkraftwerke und eben auch Solarmodule errichtet werden. Daher sind wir als SPD nicht grundsätzlich gegen die Nutzung solcher Technologien, auch nicht auf der vorgeschlagenen Fläche. Nicht mal eine Woche vor der Ratssitzung war diese Anfrage aber schlicht zu kurzfristig. Für eine generelle, zukünftige Nutzung der Fläche am Breiten Weg gibt es noch überhaupt keine Planung. Mit einer (vor)schnellen Zusage innerhalb weniger Tage hätten wir hier einen Präzedenzfall schaffen können und uns unter Umständen die Chance genommen, dieses Fläche – egal in welche Richtung – weiter zu entwickeln.
Ein weiterer Grund hatte aber für uns als Sozialdemokraten mehr Gewicht. Eine Flächenversiegelung ohne direkten Nutzen für Neustadt erachten wir für äußerst ungünstig. Ein bürgerschaftlicher beziehungsweise genossenschaftlicher Solarpark mit Anteilseignern und Investoren aus Neustadt undoder Umgebung hätte mit einem solchen Ansinnen sicherlich mehr Chancen als eine AG aus der Boomtown München.
Daher haben wir die Anfrage der Green City AG abgelehnt.
Den Bericht über die Anfrage bezüglich des Solarfeldes und über die gesamte Stadtratssitzung finden Sie auch im Onetz.